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lila … raddatz … ratzinger … 16. Juni, 2007

Posted by Rika in islam, meine persönliche presseschau.
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gestern, ich war mit meinen gedanken noch bei Lilas blogeintrag zum thema „gaza-links“ , klingelte es an der haustür und davor stand der freundliche nachbar mit einem paket für mich, das ihm die post zu treuen händen anvertraut hatte. ich hatte am mittwoch zwei bücher bestellt , Ratzinger und Raddatz und freute mich über die prompte lieferung!

natürlich musste ich das paket sofort öffnen und natürlich auch sofort die bücher in augenschein nehmen!

den „raddatz“ zuerst!

ich liebe bücher – nicht nur deren inhalt, nein, das „buch“ selbst! es ist mir immer wieder ein haptisches vergnügen, ein neues buch „in besitz zu nehmen“ … es mit (fast) allen sinnen zu erkunden … den geruch des papiers wahrzunehmen … und langsam dann die seiten aufzublättern … nicht unbedingt schon bewußt lesend.

so, langsam blätternd, blieb mein blick unvermittelt an einem begriff hängen …“der antisemitischen tragfähigkeit“ – und ich las den satz, die sätze im zusammenhang:

„Wer der antisemitischen Tragfähigkeit dieser Orient-Okzikent-Achse mißtraute, konnte sich spätestens durch den Friedensnobelpreis für den Urterroristen Arafat überzeugen lassen. Auch nach dem ‚Friedensabkommen‘ von Oslo ließ er keinen Zweifel an seiner islamischen Langzeitsendung, bei der Hitlers ‚Mein Kampf‘ Pate gestanden haben könnte: ‚Für uns bedeutet Frieden die Zerstörung Israels. Wir bereiten uns auf einen totalen Krieg vor … Wir sind zum gefährlichsten Feind geworden, den Israel hat. Wir werden nicht ruhen … bis wir Israel zerstört haben‘ .

Diese pathologische Fixierung, die im arabischen Raum die Lebensmitte bildet, zeigt sich unverändert fasziniert von der Tötungsmaschine der Nazis und ist – nun zu deren ideologischem Träger geworden – weder fähig noch bereit, sich von ihrem Vernichtungsdenken zu lösen. (farbliche hervorhebung von mir) In Orient und Okzident wurde Arafat – häufigster Gast Papst Johannes Paul II. im Vatikan – zur Ikone einer Mordideologie, die man im Westen ‚Friedensprozeß‘ nennt, obwohl oder weil ‚er sein ganzes Leben als Erwachsener dem Rassenmord gewidmet hatte und sogar Hitler in seinem Judenhaß übertraf. Er war nicht nur der Stammvater von Selbsmordattentätern und solchen Killernetzwerken wie Al-Quaida, sondern auch die Brücke zwischen dem Nazi-Antisemitismus und der arabischen Welt‘.“ (seite 253)

so begann mein einstieg in dieses buch. und angesichts Lilas beitrag und der links, die so frappierend diesen sätzen inhaltlich entsprechen, überkam mich kaltes grausen und entsetzen. ich schrieb einen beitrag dazu, den ich aber wenig später wieder löschte, weil ich mir meiner gefühle überhaupt noch gar nicht klar war.

„arabischer“ Friedensprozeß synonym für „Juden ins Meer treiben“ – oder auch „Vernichtung der Juden“, denn das ist ja unter der umschreibung „Mordideologie“ zu verstehen – und wir hier in deutschland und europa, wir, die wir es wissen müßten, schließen wieder einmal die augen, als hätten wir nichts, aber auch gar nichts gelernt aus den jahrhunderten der judenverfolgung, die in der vernichtung von 6 millionen menschen gipfelte!

meine sprachlosigkeit ist aber nicht nur auf das entsetzen zurückzuführen, sie resultiert auch aus der erkenntnis, die ich schon lange mit mir rumtrage, aber öffentlich bisher kaum zu äußern wagte, dass wir mit dem toleranzdenken (als einem der positiven lerneffekte aus der nazizeit) dem fremden gegenüber, gleichzeitig, bis zur selbstverleugnung des eigenen, dem islam tor und tür öffnen und damit, (auch nach raddatz) einer islamisierung europas vorschub leisten, die gleichzeitig mit einer neu aufbrechenden antisemitischen haltung einhergeht.

wir tolerieren, aus angst vor dem vorwurf neuerlich rassistisch (gegenüber muslimen) zu sein, eine religiös erscheinende ideologie der unterwerfung, die, in bezug auf israel, nichts anderes im sinn hat, als die totale vernichtung der juden, denn mit der unterwerfung Israels unter arabisch-islamische herrschaftsstrukturen ist es, abgesehen davon, dass Israel sich nicht unterwerfen würde, ja nicht getan!

das ist doch auch eine erkenntnis aus den vielen „friedensgesprächen“, aus roadmap und dem bemühen des nahostquartett: die „arabischen freunde“ sehen in israel keinen freund und erst recht keinen (menschen)bruder, den man unbehelligt in eretz israel leben lassen will – sonst gäbe es doch längst eine lösung!

in ihrem heutigen beitrag schreibt Lila u.a.:

„Man kann einfach nicht zulassen, daß dieser Konflikt vielleicht NICHT symmetrisch ist: daß die Aggression und der Vernichtungswille seit den 1920er Jahren von der arabischen Seite kommen und sich gegen die jüdische Seite richten.“

DAS müssen wir endlich begreifen und daraus müssen unsere politiker endlich die richtigen schlüsse ziehen und aufhören von der gleichmäßigen verteilung der „schuld“ (wobei ich den schuldbegriff völlig unangebracht finde) am israelisch-palästinensichen konflikt zu faseln!

und wie wenig alle westlichen bemühungen taugen, mit sachlichen argumenten und demokratischen mittel den nahen osten zu befrieden, wird in der gewaltorgie sichtbar, mit der die (immer auch vom westen unterstützte) hamas vorgeht.

unmenschlich und grausam wütet jetzt sie gegen die eigenen “ brüder“, brandmarkt diejenigen, die den ausgleich mit israel vorsichtig anstrebten, als verräter, morden und töten unschuldige, unterwerfen diejenigen, die die demokratischen spielregeln des westens praktizieren und dehnen ihren anspruch auf „ganz palästina“ immer weiter aus!

das andere buch, das ich gestern erhalten habe, hat der „streitbare wahrer des glaubens“ unter johannes pauls II. und dessen nachfolger auf dem stuhl petri geschrieben, joseph, kardinal ratzinger, benedikt der XVI. :

„Jesus von Nazareth“

„was kann aus nazareth gutes kommen?“ haben die menschen damals gefragt, die staunend den zimmermannssohn sahen und hörten und nicht fassen konnten, was er den leuten (unter anderem) so entschieden wie unbegreiflich sagte:

„Selig sind die Frieden stiften, denn sie werden Söhne Gottes heißen.“

die sehnsucht nach dem „Frieden Gottes“, der, wie paulus schreibt, „höher ist als alle menschliche vernunft“ mag uns leiten auf dem schwierigen weg zu „Frieden auf Erden“.

und am ende dieses langen tages denke ich, miteinander reden, aufeinander hören, vielleicht auch voneinander lernen, ohne das „eigene“ verleugnen oder verlassen zu müssen!