Ägyptische Friedensaktivisten … 10. September, 2011
Posted by Rika in israel.Tags: araber-"palästinenser", islamismus, israel, Terrorismus
add a comment
Da scheint selbst Frau Putz ein wenig irritiert zu sein, beschreibt sie doch ziemlich drastisch die Bedrohungslage für die Botschaftsangehörigen der israelischen Botschaft in Kairo und verkneift sich beinahe vollkommen den sonst üblichen Hinweis auf „die israelische Schuld“, sieht man mal von der kurzen Bemerkung über die unabsichtliche Tötung ägyptischer Polizisten im Sinai ab (die ja auch eine Folge arabischen Terrors war!).
Frau Putz vermutet – und ‚vermutlich‘ nicht ganz falsch -, dass die politischen Entscheidungsträger den „Volkszorn“ für ihre Zwecke nutzen:
Nun wäre die Sorge in Jerusalem nicht so groß, wenn es sich bei den Aktionen um spontane Ausschreitungen handeln würde. Doch die Demo vom Freitag war augenscheinlich orchestriert: Pünktlich um 17 Uhr trafen sich Tausende mit Hammer, Meissel und Brechstangen bewaffnet vor der Botschaft, um eine Schutzmauer abzutragen, die erst Tage zuvor errichtet worden war. Stundenlang ließen die ägyptischen Sicherheitskräfte die Aufrührer gewähren, bevor sie eingeschritten seien, berichtet „al-Ahram“. Es scheint, als wolle sich die ägyptische Führung den Volkszorn zunutze machen, um politischen Druck auf Israel auszuüben.
Es ist doch das bekannte Muster aller Meinungsverbreiter: Druck wird immer nur auf Israel ausgeübt…
Ägypten versucht, Israel zu einer versöhnlicheren Politik gegenüber den Palästinensern zu bewegen.
… wobei ich die Einschätzung, die ägyptische Führung wolle Druck auf Israel ausüben mit der Zielsetzung „Versöhnung“ nicht teilen mag…
Auch will Kairo durchsetzen, dass Jerusalem sich Ägypten gegenüber respekt- und rücksichtsvoller erweist. Nur so kann die Führung dem unwilligen Volk verkaufen, warum es an dem Frieden mit dem jüdischen Staat festhält. Die Beziehungen zwischen den beiden Partnern haben zusätzlich gelitten, weil israelische Truppen auf der Sinai-Halbinsel versehentlich fünf ägyptische Grenzsoldaten töteten . Die israelische Regierung hat sich offiziell entschuldigt, dennoch fordern die ägyptischen Demonstranten einen generellen Kurswechsel im Verhältnis zu dem Nachbarstaat.
(Hervorhebung von mir)
… viel plausibler ist es doch davon auszugehen, dass die ägyptische Führung dem anhaltenden Druck der Straße nachgeben muss, wie auch Frau Putz ganz richtig anklingen lässt, wenngleich sie dieses Argument lediglich in die zweite Reihe stellt. Der Friedensschluss mit Israel war den Muslimbrüdern und ihren engen Gefolgsleuten und Sympathisanten doch schon immer ein Dorn im Auge. Jetzt endlich sehen sie die Zeit gekommen, einen Politikwechsel vorzunehmen.
Nur die gutgläubigsten unter uns Bloggern hofften im ägyptischen Frühling, dass dieser Wechsel nicht vollzogen würde – und natürlich waren alle die guten Menschen in den guten Medien, die voller Euphorie das Paradies der Demokratie in Ägyptenland aufleuchten sahen, der Überzeugung, dass jetzt der Frieden gekommen sei, vorausgesetzt natürlich, auch Israel würde die Zeichen der Zeit richtig deuten und den arabischen forderungen zustimmen. Vermutlich haben die revolutionär-utopischen Beobachter im hellen Schein manch brennender Israelfahne einfach nur die falschen Schlüsse aus dem vermeintlich demokratisch aufleuchtenden Licht der Fahnen-Freudenfeuer gezogen…
Ich bin gespannt, wann und wie die EU auf den Aufruhr in Kairo, den Bruch internationaler Regeln und die sich immer stärker abzeichnende Wende reagieren wird und ob sich nicht das in Gedenktagsreden so oft zelebrierte „Pochen“ auf das Existenzrecht Israels doch viel schneller als ein kraftlos-zaghaftes „Tätscheln“ erweisen wird, wo doch ein unmissverständlicher Donnerschlag meiner Ansicht nach Richtung Ägypten, Iran, Türkei und alle ihre befreundeten Vasallen und Unterstüzer längst fällig wäre.