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Pfoten weg! 19. Oktober, 2009

Posted by Rika in Allgemein.
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…  von den Sachen mit der Pfote …

Ab und zu schau ich mal bei der Frau Mutti rein und lasse mich von ihren herrlichen Geschichten über „die hinreißenden Bestien“,  den besten Vater überhaupt, von lädierten Knien und sonstigen Wehwehchen und  diversen Erlebnissen in der „Grünen Villa“ samt Hof und Garten zum Schmunzeln und Lachen bringen und, nicht zu vergessen, zum Staunen über  ihre grandiosen Kollektionen an Taschen, Röcken und selbst fabrizierten  Schnickeldie.

Doch just diese kreativen Produkte aus dem Nähzimmer könnten Frau Mutti Ungemach einbringen, nicht etwa, weil enttäuschte Taschenkäuferinnen sich über aufgehende Nähte (könnte ja auch mal vorkommen) beschweren oder die Schnickeldie beim Waschen plötzlich die Farbe verlieren und Frau Mutti das doch hätte wissen und mitteilen können (diese Vermutungen entspringen allein meiner überbordenden Phanatasie…  😉 ), nein herzig allerliebste Stickmotive rufen die „Wächter der Rechte“  auf den Plan.

Es gibt nämlich eine große Firma, die auch kreative und nützliche Sachen – Klamotten – herstellt und diese mit einem netten Logo versieht, das sie der Natur abgeluchst hat, wobei es nicht der Luchs ist, der dem Logo Pate gestanden hat  sondern sein Vetter Isegrim, gemeinhin auch  als Wolf bekannt. Nun hat die große Firma aber nicht den ganzen Isegrim zum Logo erkoren, sondern lediglich dessen Fuß-, respektive Pfotenabdruck. Und weil ja heute kein oder fast kein  Mensch mehr die Pfadfinderfähigkeiten der Indianer, Trapper oder sibirischen Wolfsjäger hat und somit nicht so sicher sein kann, ob ein Pfotenabdruck wirklich ein WOLFSpfotenabdruck ist, sagt die große Firma mit dem Wolfspfotenabdrucklogo, dass sie vorsichtshalber auf alle Pfotenabdrücke dieser Welt  URHEBERrechte erhebt und niemand sonst Pfoten oder Pfötchen gestickt, gedruckt oder gemalt auf Textilien gleich welcher Art verwenden darf, weil, es könnte ja sein, dass jemand, der eine Katzenpfote auf seinen Pulli stickt, der großen Firma mit der Wolfspfote Konkurrenz machen will und wohlmöglich Kunden täuschen und „für sich gewinnen“ will.

Nun gibt es ja das Problem, dass in China nahezu alles nachgemacht wird und die Weltwirtschaft damit nahezu in den Ruin getrieben wird. So könnte ich ja noch verstehen, dass Jacken und Mützen aus fast gleichen Stoffen und mit dem Wolfspfotenlogo in Nachahmerfirmen in China und anderswo hergestellt, eine ernsthafte wirtschaftliche Notsiuation für die Wolfspfotenlogofirma bedeutet.

Aber doch nicht Frau Mutti   und ihre selbst genähten textilen Kreationen aus Stoffen, die doch recht häufig dem blau-gelben Nicht-nur-Möbel-Haus entstammen und mit den Wolfspfotenlogofirmastoffen keinerlei Ähnlichkeiten aufweisen, dafür aber unter Umständen  mit entzückenden  Katzen- oder  Hundepfotenmustern gepimt sind, wie Frau Mutti das zu nennen pflegt.  Nä, nä, nä – ich meine: nein, nein, nein! Und auch nicht all die vielen Leute, die einfach aus Lust an der Freude nähen, sticken, stricken, malen, basteln und Kekse backen!

Aber vielleicht wissen die Wolfspfotenlogobenutzer nicht einmal, dass es hier in Deutschland ganz superschlaue Anwälte gibt, die es sich zur selbstgestellten Aufgabe gemacht haben, über die Logos aller möglichen Firmen zu wachen und bei Missbrauchsverdacht sofort mit einem Abmahnverfahren drohen und damit einen schönen Batzen Geld verdienen…

Das müsste man mal genauer hinterfragen, aber leider hab ich leider keine Zeit… vielleicht demnächst, wenn ich in Rente gehe…

Aber bis dahin, Leute, Pfoten weg von den Sachen mit den Pfoten!

.

Und wie Frau Mutti schon mitteilte, auch  Spon hat sich der Sache angenommen… ob’s was nützt?

Hoffentlich – denn letztlich können  wir gut informierten

V E R B R A U C H E R

durch unser Kaufverhalten eine Änderung der sehr umstrittenen Vorgehensweise herbeiführen. Nicht nur in diesem Fall!

Kommentare»

1. Rika - 21. Oktober, 2009
2. joschuacohen - 23. Oktober, 2009

Hmm, versteh ich nicht – Logos haben üblicherweise keine ausreichende Schöpfungshöhe um schützbar zu sein. Zwar können sie als Markenzeichen eingetragen werden, aber dann kann man immer noch nicht beliebig abmahnen.
§240 StGB wäre eine geeignete Antwort an diese Abmahn-Anwälte.

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