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„Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern … 10. Januar, 2010

Posted by Rika in islam.
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… und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie alles zu bewahren, was ich euch geboten habe!  Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters.“

So übersetzt die Elberfelder Bibel den sogenanten Missionsbefehl Jesu.

Eine sprachlich elegantere Übersetzung (Hoffnung für alle) schreibt es so:

„Geht hinaus in die ganze Welt und ruft alle Menschen in meine Nachfolge! Tauft sie und führt sie hinein in die Gemeinschaft mit dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist! Lehrt sie, so zu leben, wie ich es euch aufgetragen habe. Ihr dürft sicher sein: Ich bin immer und überall bei euch, bis an das Ende dieser Welt!“

Beide Bibelstellen: Matthäus 28, 19 und 20

Voraus geht der Vers: „Da ging Jesus auf seine Jünger zu und sprach: ‚Ich habe von Gott alle Macht im Himmel und auf der Erde erhalten.“ (Hoffnung für alle, Vers 18)

Alle Macht auf der Erde!

Und was soll im Namen dieser Macht geschehen?

Menschen sollen von diesem Jesus erfahren, von seinem Lebensstil lernen,     „Jünger“,  d.h. Schüler und Nachfolger werden, nach seinem Vorbild leben – im Sinne der Bergpredigt -,  sich  taufen lassen und sich zu ihm, Christus, bekennen. An keiner Stelle lesen wir in den Evangelien, dass Jesus in dem Zusammenhang von „überreden“ oder gar von „gewaltsam überzeugen“ spricht.

Jesus redet auch nicht von der (militärischen) Eroberung der Völker oder von der Errichtung eines erdumspannenden Herrschaftsbereichs im Sinne und in  Gestalt eines Staatswesen. Im Gegenteil, das weist er mit den Worten von sich: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt!“  Er spricht von einer Geisteshaltung, von der geistlichen Gemeinschaft mit ihm und in Gott und dem Heiligen Geist, von der – persönlichen, willentlichen und dabei völlig  FREIWILLIGEN  –  Ausrichtung jedes einzelnen Menschen an Christus. Es geht nicht um irdische und schon gar nicht um politische   Macht und/ oder Herrschaft über andere, sondern um die Gemeinschaft mit Gott selbst in  einer reifen personalen Beziehung. Paulus schreibt in dem Zusammenhang von seinem dringenden Wunsch für die noch „neuen“ Christen, „dass Christus in euch Gestalt gewinne…“ Galater 4,20

In unserer Zeit wird das von Christen umschrieben mit „Jesus ähnlicher werden“ oder junge Leute fragen:   „wwjd = what would Jesus do?“

Dass Christen oder solche, die sich dafür halten (in den vergangenen knapp 2000 Jahren und bis heute) den eigenen Machtanspruch und eigene Herrschaftsgelüste mit dem „Missionsbefehl“ zu legitimieren suchten und dabei schreckliche Verbrechen verübten, ist eine fürchterliche Schuld und Hypothek, die die Christenheit bis heute trägt.

Aber daraus schlussfolgern zu wollen, wie es Claudius Seidl in seinem Artikel „Unsere heiligen Krieger“ tut,  dass die „Religionen“    –  Christentum und  Islam –  in völlig gleicher Weise zu unheiligen Zwecken missbraucht werden,  und allein schon darum sich jegliche Kritik am Islam  erübrige,   ist meiner Ansicht nach dann doch etwas zu kurz gegriffen,  wenngleich er natürlich mit der Erinnerung an Scheiterhaufen und Hexenverbrennung, an imperialistische Missionszüge und Kriege, die im Namen des Christentums geführt wurden  durchaus völlig Recht hat.  Er bleibt dabei aber seltsam an der Oberfläche des Erscheinungsbilds der „Religionen“ und vermeidet  ausdrücklich den Hinweis darauf, dass der Koran in seinen Kernaussagen eine völlig andere Botschaft vermittelt als es die Bibel tut und wischt die Einlassungen Necla Kelecs und Ayaan Hirsi Alis ( u.a. mit dem Hinweis auf alte – archaische –  Stammesrituale in christlichen Ländern) vom Tisch, ohne die neutestamentlichen Empfehlungen Jesu zum Umgang miteinander auch nur ansatzweise zu erwähnen. Schade, es gäbe dem Artikel mehr Gehalt, wenn er die „eigenen“ christlichen Inhalte und Wurzeln benannt, statt die Verfehlungen der Christen (an diesen Inhalten und Wurzeln)  herausgestellt hätte.

Dass Jesus, der in der Bergpredigt seine Vorstellungen von Leben im Sinne  Gottes so eindrucksvoll vermittelt und dem biblischen Zeugnis gemäß FÜR die Erlösung aller Menschen von Schuld am Kreuz starb,  nichts aber auch gar nichts mit dem gewalttätigen Stammesfürsten und Kriegsherrn Mohammed gemein hat, der die Menschen seiner Zeit tötete, wenn sie sich nicht seiner neuen Lehre anschlossen,   dass dieser  Mohammed    (daher)   unmöglich die Liebe Gottes, wie  sie in Jesus offenbart ist,  weitergibt und es für an Jesus gläubige Christen nur schwer vorstellbar ist, das man in „Allah“ den gleichen Gott und Vater anruft, an den sich Christen im Gebet wenden,  muss ich hier wohl nicht ausführlich darlegen!

Im übrigen kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass es Claudius Seidl in seinem Aufsatz mehr um Herrn Broder ging, als um die (meiner Meinung nach berechtigte) Kritik am Islam!

Kommentare»

1. Rika - 10. Januar, 2010

Cora Stephan hat den „Artikel“ aus einem anderen Blickwinkel gelesen – und ihre Deutung (die nachvollziehbar ist) lässt Herrn Seidl als besonders perfiden Frauenverächter dastehen…

http://cora-stephan.blogspot.com/2010/01/was-wollen-broder-und-seine-schwestern.html

Nachtrag
Auch sehr lesenswert dieser Kommentar bei fdog, der sich des Artikels ebenfalls aus der nicht explizit „religiösen Ecke“ annimmt, wie ich es getan habe:
http://fdog.wordpress.com/2010/01/11/broder-bashing-bores/#more-9937

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