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Wer lügt, hat recht 10. Mai, 2024

Posted by Rika in aktuell.
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Wer lügt, hat recht – das gilt besonders für die besonders dreisten Lügen, die aber oftmals als solche gar nicht zu erkennen sind, weil es nicht die lügnerische Behauptung ist, die den Leser, Zuhörer oder Betrachter in die Irre führt, sondern die Unterschlagung wichtiger Aspekte durch den Berichterstatter, die eine Nachricht zu einer „Fälschung“ des tatsächlichen Sachverhalts macht und der man als unvoreingenommener Zuhörer oder Leser auf den Leim geht, wenn man sich einzig und allein auf den Berichtenden als Quelle der Botschaft verlässt.

Kleines Beispiel gefällig?

Heute kann man bei der ARD diese Nachricht lesen:

Bisher gab es noch ein Nadelöhr im Gazastreifen, durch das die Menschen fliehen konnten: Das war der Grenzübergang Rafah. Aber auch dieser wird nun von Israel kontrolliert. Die Menschen sind eingeschlossen.

Auch wenn es viel Zerstörung und immer wieder Kämpfe im Osten von Rafah gibt: Neben dem Kampf gegen die Hamas geht es Israel auch darum, den Grenzübergang nach Ägypten zu kontrollieren. Hier kamen bis zuletzt Menschen und Waren über die Grenze, nun ist der Übergang bis auf weiteres geschlossen.

Die Wiedergabe der rührseligen Geschichte, die natürlich auch an die „nackte Tatsache“ geknüpft wird, erspare ich mir. Man kann sie unter dem angegebenen Link nachlesen.

Stattdessen stelle ich dem ARD-Werk diese Nachricht gegenüber:

Die Geschichte, die niemand erzählen will: Mehr als 80.000 Gazaner haben Millionen an Bestechung bezahlt, um nach Ägypten zu gelangen.

Wir haben darüber berichtet, dass zehntausende Gazaner verzweifelt versucht haben das Kriegsgebiet zu verlassen und bezahlen dafür tausende Dollars, um ägyptische Beamte zu bestechen, um „VIPs“ zu sein, die die Erlaubnis haben den Bus von Rafah nach Ägypten zu nehmen.

Dies ist eine Geschichte, von der Palästinenser und andere Israelhasser nicht wollen, dass die Welt sie kennt, weil sie das Märchen verbreiten wollen, die Gazaner wollten nicht raus und würden sich aufgrund ihrer „sumud“ (Standhaftigkeit) entscheiden im Gazastreifen zu bleiben. Jordanien und Ägypten  ihrerseits wollen der Welt erzählen, die Gazaner würden nirgendwo sonst Zuflucht suchen und die Weltmedien erkennen diese Lüge größtenteils ohne jegliche Überprüfung der Fakten an.

Jetzt haben wir einige besondere Statistiken dazu, wie viele Gazaner den Streifen verlassen haben, nachdem sie die Geldmittel für die Bestechungen aufgebracht haben – und dass eine einzige ägyptische Firma, deren Besitzer Ägyptens Präsident Sisi nahesteht, dadurch bereichert wurde, dass sie diese maßlosen Gebühren erhebt.

Middle East Eye berichtete, dass die Firma Hala, die dem ägyptischen Geschäftsmann Ibrahim al-Arjani gehört, den Exklusivvertrat hat Gazaner durch Rafah zu transportieren. Sie hat ihre Gewinne im April im Vergleich zu früheren Monaten dieses Jahres dramatisch gesteigert.

Hada Consulting and Tourism Services fordert von Palästinensern mindestens $5.000 pro Erwachsenem und $2.500 pro Kind. Die Firma hat ein Monopol auf Beförderungsleistungen am Übergang Rafah.

Eine Analyse der von Hada online veröffentlichten Passagierliste offenbart, dass die Firma im April mindestens $58 Millionen an circa 10.136 Erwachsenen und .2.910 Kindern verdiente, die über ihre „VIP-Liste“ die Grenze überquerten.

Vor dem Krieg verlangte Hala von jeder Person, die den Gazastreifen über den Übergang Rafah verließ, nur $350 Dollar pro Person.

Aufgrund der Passagierlisten, die seit dem 2. Februar veröffentlicht wurden, werden Halas Gewinn anhand von Palästinensern auf $21 Millionen im Februar, $38,5 Millionen im März und $58 Millionen im April geschätzt.

Es gibt keine öffentlich zugänglichen Aufzeichnungen für die Zeit vom 7. Oktober bis zum 2. Februar. Nach Angaben des palästinensischen Botschafters in Kairo, Diab al-Louh, reisten seit Beginn des Krieges  zwischen 80.000 und 100.000 Personen aus dem Gazastreifen über Ägypten aus.

Al-Arjani zockt die Gazaner nicht ab. Eine weitere seiner Firmen verlangt auch von Wohlfahrtsorganisationen den Übergang Rafah zu benutzen, um Hilfe in den Gazastreifen zu bringen.

Eine internationale Organisation, die über den Übergang Rafah mit einem LKW Hilfe in den Gazastreifen bringt, wurde gezwungen $5.000 in Form von „Verwaltungsgebühren“ an eine Arjani-Firma namens „Söhne des Sinai“ zu zahlen. Die Organisation beschrieb die Gebühr als Schmiergeld und beschuldigte den ägyptischen Staat von humanitärer Hilfe zu profitieren.“ So weit der Bericht.

Darüber hinaus muss gesagt werden, dass weder Jordanien , noch Ägypten Wert darauf legen, Flüchtlinge aus Gaza aufzunehmen…. Beide Länder haben eigene Sorgen mit militanten Islamisten und können gut auf jede weitere Bereicherung für diese Vereine verzichten.

Siehe dazu diese Meldung:

Ägypten, ein Schlüsselspieler bei den Verhandlungen zum Gazastreifen, hat sich lange geweigert den Übergang Rafah zu öffnen, weil die Befürchtung besteht, dass Millionen auf die benachbarte Halbinsel Sinai fliehen. Der Zustrom, behauptete Kairo, könne eine Bedrohung der Sicherheit darstellen. Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi sagte ebenfalls, ein Massenzustrom an Flüchtlingen aus dem Gazastreifen würde einen Präzedenzfall dafür setzen, dass Palästinenser aus der Westbank nach Jordanien vertrieben werden.

Aber wie bei jedem solchen Artikel der letzten Monate wird nicht erwähnt, dass Ägypten hunderttausende Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak, dem Sudan und anderer Länder ins Land ließ. Halt nur keine Palästinenser.

Und so wird aus dem Bericht der ARD (siehe oben) eben nur eine halbe Wahrheit und damit eine ihre Wirkung nicht verfehlende Lügengeschichte, die einmal mehr Israel beschuldigt.


Der Fairness halber gegenüber den Journalisten der ARD, die tatsächlich Fakten berichten (und weil auch darin von Lügen die Rede ist), sei dieser Beitrag Martin Durms vom SWR weitergereicht:

Wie die Hamas um ihr politisches Überleben kämpft

Stand: 10.05.2024 17:11 Uhr

Während die Hamas in Rafah gegen israelische Soldaten kämpft, wird im Ausland verhandelt. Nur ein dauerhafter Waffenstillstand sei akzeptabel, sagt ein Hamas-Funktionär. Doch die Terrororganisation steht massiv unter Druck.

Es gibt eine echte Chance für eine Waffenruhe“, sagt Hamdan. „Am Ende werden die Israelis sagen müssen, ob sie das Ergebnis akzeptieren oder nicht. Wenn sie es akzeptieren, müssen wir  über die Umsetzung reden: Wann beginnt die Waffenruhe? Wer übernimmt die Kontrolle über Gaza?“ Aber wenn die Waffenruhe längerfristig nicht auf ein Ende der Besatzung hinauslaufe, dann würde sich der Konflikt weiter ausweiten. …

Osama Hamdan ist zugleich außenpolitischer Sprecher und hochrangiger Funktionär im Politbüro der Hamas. Er lebt in Beirut, im Süden der libanesischen Hauptstadt, den die schiitische Hisbollah-Miliz kontrolliert. …

Die Hamas-Kader wissen sich derweil in Beirut vergleichsweise sicher. Ihr Hauptquartier liegt in einem mehrstöckigen Wohnblock. Unten im Erdgeschoss ist ein Supermarkt, im ersten Stock eine Kindertagesstätte. So wie das aussieht, nutzt die Hamas menschliche Schutzschilde auch jenseits von Gaza. Es ist ein vollkommen sinnloses Unterfangen, mit Hamdan über das Massaker vom 7. Oktober und die verheerenden Folgen für den Gazastreifen zu reden.

Lügen“, behauptet er, „alles Lügen.“ Die Hamas habe nur militärische Ziele attackiert. Es habe gar keinen Terrorangriff gegeben, kein Hinmetzeln von Zivilisten.“ (Hervorhebung von mir)

Soweit die Passagen, die ich hierher kopiert habe. Ganz ohne Sticheleien gegen Israel kommt auch dieser Bericht nicht aus, aber er ist vergleichsweise objektiv und sachlich richtig. Vollkommen klar müsste es aber für jeden werden, der diesen Bericht liest, welch ein verlogenes Spiel die HAMAS mit Medien und Politikern treibt – ohne jede Rücksicht auf ihre Bevölkerung, denn um die Menschen in Gaza geht es ihr gar nicht, es geht ihr ausschließlich um die Vernichtung Israels. Darum empfehle ich wieder einmal die Charta der HAMAS zu studieren.

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