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Achtung: Gefahr durch Kongress in Marburg! 1. Mai, 2009

Posted by Rika in Allgemein.
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Zum Glück

gerade noch rechtzeitig erreichte mich heute eine Meldung, wonach in Marburg ein Kongress für Psychotherapie und Seelsorge stattfinden wird. Dass SPON schon einmal darüber berichtete, hatte ich in den letzten Tagen glatt übersehen, aber noch ist ja Zeit, die Gefahr, die  für die Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland von dieser Veranstaltung ausgeht, abzuwehren.

Vermutlich evangelikale Seelsorger und Psychotherapeuten (gibt’s die überhaupt bei den Evangelikalen, ich meine, ist Psychotherapie nicht schon eine ganz, ganz  unbiblische Methode sich der Probleme des Menschen anzunehmen und damit eigentlich für Christen gänzlich ungeeignet???!!! Aber man weiß natürlich nie, auf welche Ideen die Frommen kommen und mit welchen fiesen Tricks sie ihre armen Opfer in die Falle locken, nein, wirklich!), also, vermutlich evangelikale Seelsorger und Psychotherapeuten planen einen Kongress in Marburg – vom 20. 5. – 24.5. 2009. Es ist übrigens der 6. Internationale Kongress dieser Art und die  teilnehmenden Wissenschaftler, Ärzte und Therapeuten (siehe hier), die Referate oder Seminare halten,  sind vermutlich –  wenn schon nicht evangelikal –  so doch alle ziemlich gaga und müssten wegen der Gefahr die deshalb von ihnen ausgeht, eigentlich  vom Verfassungsschutz beobachtet werden. Vermutlich waren wir alle mit so vielen anderen Dingen beschäftigt, dass wir die gefahrvolle Wirkung, die von solchen Zusammenkünften sicher auch in der Vergangenheit ausgegangen ist, hier gar nicht mitbekommen haben. Aber das tut ja nun nichts zur Sache.

Bei dem Kongress soll es um  Identität gehen, hübsch verpackt in das Thema:  Der rote Faden in meinem Leben.

Roter Faden klingt doch ganz nett, so ein roter Faden scheint ab und zu einigen Leuten zu fehlen, mir auch manchmal bei dem was ich so tue, denke, schreibe, das kommt vor und tut hier auch nichts zur Sache.

Und sich um Identität zu kümmern, noch dazu um die eigene, kann ja kein Fehler sein.  Wenn aber Christen, vermutlich Evangelikale, sich um Identität kümmern und einen Kongress dazu abhalten, ist Gefahr in Verzug.

Vor allem dann, wenn zwei oder drei der eingeladenen ReferentInnen auch schon mal zum Thema Sexualität / Homosexualität in Diskussionen und Aufsätzen Stellung bezogen haben, die den modernen Ansichten über Homosexualität nicht entsprechen. Diese Leute werden vermutlich alles daran setzen, um  homosexuelle Menschen bei der Suche nach dem roten Faden in ihrem Leben davon zu überzeugen, dass sie falsch gewickelt sind, ihr Faden nämlich gar nicht rot, sondern in der Komplementärfarbe GRÜN eingefärbt ist, was ja nicht sein darf und demzufolge auch zukünftig nicht mehr sein kann und wird, weil sie sollen in Marburg umgepolt werden. Jawohl!

Das steht zwar nicht so in der Ausschreibung zu dem Kongress, aber, wie gesagt, man weiß ja nie, wie diese Frommen so ticken und was sie eigentlich meinen!

Darum: Leute, wehrt euch!

Schreibt Briefe und Protestnoten und wendet Euch an den Marburger Bürgermeister, der hat sich vorsichtshalber schon mal von möglichen Umpolern distanziert, will aber bisher den Kongress nicht verbieten!

Kämpft gegen die Auswüchse christlicher Seelsorge und Therapie, unterstützt Volker Beck im Kampf gegen die gefährlichen Therapeuten, die auch an diesem Kongress teilnehmen werden!

Sollte der Kongress aber nicht verhindert werden können, stürmt die Seminare, stört die Diskussionen, veranstaltet Sprechchöre und Gegendemonstrationen, denn sie sind gefährlich, diese christlichen – vermutlich evangelikalen – Seelsorger und Psychotherapeuten.

Wenn Ihr mit Euren Problemen nicht anders fertig werden könnt, macht eine Edelsteintherapie, sucht eine fundierte Kartenlegerin auf, befragt einen Astrologen oder lasst Euch aus dem Kaffeesatz die Zukunft lesen. Es sollen auch Outdoorseminare äußerst hilfreich sein oder die Teilnahme am Dschungelcamp.

Und wenn alles nicht hilft, geht bei Vollmond in den Garten und lauft dreimal  rückwärts eine Acht, das hilft!

Aber nehmt um Himmelswillen keinen Seelsorger oder Psychotherapeuten in Anspruch, der an dem Marburger Kongress teilnehmen will oder teilgenommen hat. Es könnte der Anfang vom Ende Eurer Probleme sein! Schrecklich!!!

Kommentare»

1. julia - 1. Mai, 2009

Ähm, Rika, findest du es denn ok, wenn Therapeuten behaupten, Homosexualität sei heilbar? Und wenn das die Kirche dankbar aufgreift? Eine generelle Verteufelung ist natürlich Blödsinn (also des Kongresses, meinte ich), aber ich verstehe auch die bedenken gegen eine solche Veranstaltung.

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2. Rika - 1. Mai, 2009

Ich finde es nicht in Ordnung, wenn Homosexuelle ihre Sexualität nicht so leben können, wie sie es selbst wollen!

Die Frage, ob Homosexualität „heilbar“ sei, lässt sich nicht ganz so einfach beantworten. Mein kluger Mann hat mir dazu etwas gesagt – neuere Forschungsergebnisse und so – das ich aber leider wieder vergessen habe. Ich habe ihn so verstanden, dass es DIE Homosexualität genauso wenig gibt wie DIE Heterosexualität, dass Übergänge fließend sind und… und … und.

Was ich damit sagen möchte: Ich halte es für denkbar, dass es sehr unterschiedliche Ausprägungen der Homosexualität gibt und ich halte es auch für wahrscheinlich, dass Menschen damit nicht klar kommen, homosexuell zu sein und Hilfe in Anspruch nehmen – wobei der Ausgang von Beratung und Therapie offen sein kann und muss, dass nämlich jemand zu einer befriedigenden homosexuellen Lebensweise findet oder aber einen Weg sich anders zu orientieren, so dies seine Persönlichkeit und „Disposition“ zulässt. Und was sollte falsch daran sein, so zu beraten.

Im übrigen ist Homosexualität ja nun nicht DAS Thema des Kongresses und die Referenten, die in die Schusslinie geraten sind zwei von weit über hundert anderen!

Allein die Verhältnismäßigkeit lässt doch schon nachdenklich werden.

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3. Markus - 2. Mai, 2009

Ich stimme Dir voll zu, Rika. Das Thema wird dermaßen schwarz-weiß gemalt, dass jeder Versuch von Christen über dieses Thema in anderer Weise zu reden als es vom L+S-Verband genehmigt wurde, zu völligen Überreaktionen führt. Hier wird genauso wie beim Islam versucht, die Meinungs- und Redefreiheit einzuschränken – natürlich nur von Evangelikalen, versteht sich.

Hier noch ein Link zu einer Untersuchung des Schweizer Gesundheitsamtes
(letzte Seite der PDF).
Ergebnis: 70% der Homosexuellen können ihre sexuelle Orientierung nicht wirklich akzeptieren, 63% gaben an, unter Einsamkeit zu leiden (Gesamtbevölkerung: 37%), 41% litten im Verlauf von 12 Monate an mehrwöchigen depressiven Zuständen, 22% hatten in dieser Zeit über einen Selbstmord nachgedacht, 19% hatten einen Selbstmordversuch hinter sich (Durchschnitt aller CH-Männer: 3%) und beim Drogen- und Rauschmittelkonsum übertreffen die Schwulen den Durchschnitt der Männer teilweise um ein Vielfaches.
via factum

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4. julia - 3. Mai, 2009

@Markus: Und woran liegt es deiner Meinung nach, daß viele Homosexuelle an ihrer sexuellen Orientierung leiden? An dieser Orientierung oder an der noch immer damit verknüpften gesellschaftlichen Ignoranz? Man stelle sich nur mal einen schwulen Fußballer im Nationalteam vor….geht immer noch nicht!

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5. Markus - 3. Mai, 2009

@Julia
Du hast sicherlich Recht, es liegt auch da dran, dass Homosexuelle gesellschaftlich nicht so akzeptiert werden wie es sein sollte. Aber das werden andere Gruppierungen auch nicht. Wäre mal interessant, die Zahlen miteinander zu vergleichen.

Mir geht es in erster Linie um das Geschrei und den lautstarken Protest der Verbände, die sagen, man dürfe das nicht thematisieren, dass Homosexuelle mit ihrer Ausrichtung evtl. Probleme haben bzw wenn – in erster Linie – Christen das ansprechen oder womöglich sogar von „Hilfe“ sprechen, dann wird ein Riesenwirbel („Kommissar V. Beck, übernehmen sie …“) gemacht und von sexueller Diskriminierung gesprochen.

Die verknusen es einfach nicht, dass wir Christen zwar mit Homosexuellen fröhlich leben können und sie als Menschen akzeptieren, aber die Homosexualität an sich nicht als von Gott geplant sehen. Sie wollen gerne erreichen, dass die Kirche und alle Christen sagen: „Na klar könnt ihr so leben, niemand macht euch Vorschriften.“

Machen wir auch nicht, aber unser Glaube sieht nun mal anders aus.

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6. Rika - 6. Mai, 2009

Julia und Markus
die gesellschaftliche Akzeptanz ist sicher ein schwerwiegendes Moment bei der Thematik. Wäre Michael Schumacher homosexuell in diesem „männlichen“ Sport, könnte das die Akzeptanz sicher sehr viel deutlicher „positiv“ beeinflussen als die Tatsache, dass Herr Westerwelle oder Herr Wowereit einen männlichen Lebenspartner haben, von Biolek und Hape Kerkeling ganz zu schweigen, da man Künstlern immer schon einen „Sonderstatus“ zugestanden hat. Ich habe bei Sonderstatus die Anführungszeichen ganz bewusst gesetzt, denn für sehr viele Mitmenschen ist Homosexualität nicht „normal“.
Ich habe z.B. einen meiner Schüler vor Augen, der absolut unglücklich darüber ist, dass er keine eindeutige „normale“ sexuelle Orientierung erlebt – so sagt er es mir jedenfalls – und auch die Vorstellung nicht ertragen kann, dass es in der Pubertät durchaus „normal“ ist, mit der Unsicherheit der eigenen Sexualität konfrontiert zu sein. Seine Verzweifelung liegt eindeutig NICHT NUR daran, dass unter den Jungen immer noch „schwule Sau“ das schlimmste Schimpfwort ist, dass einem nach „Hurensohn“ entgegengebracht werden kann. Das entspricht leider vollkommen meinen beinahe täglichen Erfahrungen auf dem Schulhof.
Wenn sich die Schwulen- und Lesbenverbände so vehement gegen christliche Angebote wenden, die sich mit dem Thema Sexualität im allgemeinen und Homosexualität im besonderen beschäftigen, so ist das sicher auch der historischen Erfahrung des Ausgegrenztseins und der Kriminalisierung geschuldet, schließl ich ist es noch gar nicht solange her, dass der entsprechende Paragraph geändert wurde! http://de.wikipedia.org/wiki/%C2%A7_175

Eine wie auch immer bestehende Möglichkeit, die sexuelle Disposition nachhaltig zu verändern, könnte die Diskussion ja u.U. neu entfachen. Darum ist es – meiner Vermutung nach – für die Schwulenverbände so extrem wichtig, die (überwiegend christlichen) Therapeuten zu verteufeln und sie in die Nähe von Verfassungsfeindlichkeit und Gefahr zu rücken.
Aber wie gesagt, das ist meine ganz private Erklärung für das unverhältnismäßig heftige Vorgehen schwuler Prominenter gegen einen Kongress oder das Festival in Bremen, bei denen Homosexualität EIN Thema unter SEHR VIELEN ANDEREN war.

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7. Rolf - 6. Mai, 2009

Die Menschen haben zu den unterschiedlichen Zeiten ganz unterschiedliche Meinungen vertreten – dem Zeitgeist folgend.
Wer aber nicht an Zufall glaubt sondern an den Gott der alles gemacht hat kann selber in der Bibel nachlesen und sich ein Urteil bilden.
Für den der noch in der Lage ist aufzunehmen.
1 Mose 19, 1-29
3 Mose 18, 22
Röm 1, 24-27
1 Kor 6, 9-10
1 Tim 1, 10

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8. Rika - 8. Mai, 2009

Vor wenigen Minuten habe ich über diese entsetzlichen „Methoden“ mit Homosexuellen im Irak umzugehen gelesen.
Das ist so grauenvoll, dass es einem die Sprache verschlägt.

DAS MUSS MAN ÖFFENTLICH ÄCHTEN, GEGEN DIESE HANDLUNGEN LAUT PROTESTIEREN!

http://www.islaminstitut.de/Nachrichtenanzeige.55+M5561881354f.0.html

Aber vermutlich wird das in keiner Zeitung und keinem Magazin und in kaum einem Blog auftauchen ….

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9. Rika - 9. Mai, 2009

Das Who ist Who der deutschen Gesellschaft formiert sich zum Widerstand gegen den Kongress in Marburg, siehe den Bericht bei:

Aktionsbündnis will Marburger Kongress verhindern

Vielleicht sollte ich aber hier gar nicht gegen die Anti-Kongress-Aktivisten schreiben, sondern sie einfach mit einem verstehenden Lächeln bedenken, erinnern mich die aufgeführten Gruppen doch an meine wild-bewegten Studentenjahre an der Göttinger Uni! Linke Gruppen waren immer heftig besorgt und erregt über irgendwelche – die linken Theorien gefährdenden – spießbürgerlichen, konservativen, mehrheitsgesellschaftlichrelevaten Veranstaltungen und riefen zu machtvollen Demonstrationen auf, an der dann ca 130 von rund 25000 Studenten der Göttinger Studentenschaft teilnahmen und über die Weender Straße zogen mit wehenden Fahnen…. hach, schön war’s, so engagiert gegen alles und für nichts zu sein….

Und natürlich hatte auch der DGB immer gerne sein Fähnchen dabei, gab es doch sonst nicht allzu viel, bei dem er zu allgemeinen Fragen öffentlich Flagge zeigen konnte, sieht man mal von den Kundgebungen zum 1. Mai ab…
aber der ist ja auch diesmal bereits vorüber!
Die Grünen gab es damals übrigens noch nicht, wohl aber auch kritische Studenten in Marburg, die – wie fast alle linken Uni-Gruppen – sympathisierten zu der Zeit mit Mao … dem Schlächter der Kulturrevolution, aber das nahm man damals nicht so genau… es müssen ja schließlich für Ideale auch Opfer gebracht werden … solange es einen nicht selbst betrifft!

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10. Apokryphe - 10. Mai, 2009

Grundsätzlich sollte die Freiheit jedes Einzelnen zählen.

Wenn es Homosexuelle gibt, die doch lieber Heterosexuell sein wollen, warum nicht?

Heutzutage soll doch angeblich alles möglich sein.

@Rika: Ich bin selbst Schwul und gleichzeitig Christ. Du hast vollkommen richtig erkannt, dass es vor allem ein Problem der offiziellen Schwulen-/LesbenVerbände ist.
Persönlich hab ich keine Angst vor irgendjemandem, der in mein Privatleben hineinpfuschen will. Diese Angst vor den bösen Evangelikalen, die jetzt die armen Schwulen umerziehen wollen ist lächerlich, da man keinen Menschen ändern kann, wenn er es selbst nicht will.

Ich sag es ganz offen, ich bin schon oft von allen möglichen Arschlöchern bedroht und bepöbelt worden. Aber Christen, die mich umerziehen wollten, hab ich selten getroffen, und wenn, dann haben die mich niemals bedroht, sondern einfach nur überzeugen wollen. Bitte schön, wenns denen Spaß macht.

Ich gehe meinen Weg ohne schlechtes Gewissen.

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11. Rika - 10. Mai, 2009

Apokryphe
🙂
That’s it!
Danke!!!

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12. Apokryphe - 10. Mai, 2009

@Rika: Göttingen kenn ich auch noch gut :-))

Hast Du mal von Dostojewski die „Dämonen“ gelesen?

Das hätte genauso gut in den 70ern in Göttingen spielen können!

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13. Apokryphe - 10. Mai, 2009
14. nachfolgeblog - 14. Mai, 2009

@Rika (Kommentar vom 8. Mai): Ich bin gerade hier über diesen Post gestolpert und fand interessant, dass Du auf die Meldung des Islaminstitutes aufmerksam machst. Die Leiterin des Instituts, das sich ja offensichtlich um Homosexuelle im Irak sorgt (und eine der wenigen Stellen ist, die darüber berichten), spricht auch auf dem Kongress. Aber leider sehen die Kritiker nicht genau hin und ziehen wie DonQuijote gegen Windmühlen. Das finde ich noch das Bedauerlichste an der ganze Sache, dass die gesamte Kritik keine sachliche Grundlage hat. Während man den Teilnehmern und Veranstaltern vorwirft, dass sie „Hassprediger“ und „Asoziale“ seien, beschmieren die Kritiker Schaukästen von Gemeinden in Marburg – verkehrte Welt?!

Herzliche Grüße, Johannes

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15. Rika - 14. Mai, 2009

@ Johannes,
„Die Leiterin des Instituts, das sich ja offensichtlich um Homosexuelle im Irak sorgt (und eine der wenigen Stellen ist, die darüber berichten), spricht auch auf dem Kongress.“

DANKE für diesen Hinweis!

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16. Rika - 21. Mai, 2009

Der Landesverband Hessen des Lesben und Schwulenverband

Sie lassen nicht locker mit ihrer intoleranten Kampfansage gegen einen Kongress, der sich vor allem und in erster Linie mit dem Thema „Identität“ befasst, sie polemisieren gegen Christen, Therapeuten, Ärzte, Wissenschaftler mit Ausdrücken wie „Homo-Heiler“ und Vorwürfen wie:

„Sie (die Kongressteilnehmer, Einfügung von mir) geben fahrlässig religiös motivierter Homophobie den Anschein des wissenschaftlich Abgesicherten und des gesellschaftlich Akzeptierten.“

Sie urteilen über die Kongressteilnehmer in genau gleicher Weise, wie sie sie den Teilnehmern vorwerfen und unterstellen:

„Homoheiler und religiöse Fundamentalisten glauben mehr als sie wissen! Wahrscheinlich auch deshalb wollen sie unter sich bleiben. Wissenschaftliche Falsifikation und pluraler, offener Diskurs sind scheinbar nicht erwünscht. Wie schwer religiöse Fundamentalisten der Umgang mit selbstbewussten Lesben und Schwulen fällt, das verrät die verletzende und verächtliche Sprache in evangelikalen Aufrufen und Äußerungen im Internet.“

ohne zu merken, dass sie sich der gleichen verletzenden Sprache bedienen, dass sie Menschen in die „fundamentalistisch-religiöse“ Ecke stellen, ohne sich auch nur ansatzweise mit ihnen unterhalten zu haben.
Sie transportieren unbekümmert Vorurteile gegen weltanschaulich-religiöse Ansichten, ohne sich näher damit befasst zu haben und – schlimmer noch – Verurteilungen gegen Menschen, die sie nicht kennen, aber von denen sie zu wissen meinen, dass sie gefährlich für eine tolerante und demokratische Gesellschaft sind.

Sie entsprechen damit in allen Bereichen exakt den Strukturen, die sie mit dem Aufruf zum Boykott bekämpfen wollen und erweisen sich damit als die eigentlich Intoleranten und bedauernswerten Ewiggestrigen ohne es selbst an sich wahrnehmen zu können, sie sind die, die zwar den gesellschaftlichen Wandeln hin zu einer demokratischen, toleranten und liberalen Gesellschaft auf ihre Fahne schreiben, den Wandel selbst aber bisher nicht vollzogen haben.

Würden sie sonst derart hemmungslos und aggressiv auf Menschen reagieren, die sich als Seelsorger und Therapeuten den Beschwernissen und Bedürfnissen anderer Menschen widmen?

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17. nachfolgeblog - 22. Mai, 2009

Hallo Rika,

gut durchschaut 😉 und wieder bewahrheitet sich Röm 2,1: „Denn worin du den andern richtest, verdammst du dich selbst, weil du ebendasselbe tust, was du richtest.“

Liebe Grüße, Johannes

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18. Rika - 22. Mai, 2009
19. Rika - 24. Mai, 2009

Was einige Linke, bekennende Atheisten, Mitglieder der Lesben- und Schwulenverbände, grüne und rote PolitikerInnen und Studenten unter Religions- und Meinungfreiheit und unter Freiheit der Wissenschaft verstehen lesen wir hier:

Als nächstes kommt die Sprecherin des Marburger Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) zu Wort. Der Kongress verdränge Wissenschaftsfreiheit durch Narrenfreiheit, sagt sie. Die Evangelikalen seien auf dem langen Marsch durch die Institutionen.

Das Theologische Seminar Tabor in Marburg sei vom Wissenschaftsrat ebenso akkreditiert worden wie die Freie Theologische Hochschule in Gießen. Kritik übt sie auch an früheren Tagungen des Christustreffs Marburg und der Studentenmission in Deutschland (SMD) an der Marburger Uni: „Was zur Hölle haben diese Leute im größten Saal der Uni zu suchen?“ Der Schlusssatz der Studentensprecherin: „Für das Recht auf freie sexuelle Bestimmung – nach dem Tode Gottes“.

Beachtenswert, was die Linke unter Familienpolitik versteht:

Die Partei „Die Linke“ verteilt Handzettel mit der Forderung „Schulen müssen queerer werden“. Begründung: „Die monogame Heten-Ehe wird als Normalfall dargestellt. In der Realität stellen monogame heterosexuelle Beziehungen aber eine Ausnahme dar. Vielfalt und Variantenreichtum ist die Regel. Wir fordern daher, diese Vielfalt zu lehren.“

Von ihrem Demonstrationsrecht machen die Gegner des Kongresses „kreativen“ Gebrauch mit flotten Sprüchen und Aktionen:

Die Demonstranten sind überwiegend zwischen 20 und 30 Jahren alt, manche haben ihre Kinder dabei. Eine Regenbogenfahne – das Symbol der Schwulenbewegung – wird geschwenkt, es wird getrommelt und Luftballons werden aufgeblasen, auf denen steht: „Wenn ich groß bin, werd ich schwul“. Auf Plakaten und Transparenten steht: „Glaubst Du noch oder denkst du schon?“, „Vögel Deinen Nächsten wie Dich selbst“ und „Wir sind hier, um Eure religiösen Gefühle zu verletzen“. Daneben ist ein Schwein abgebildet, das am Kreuz hängt.

Ein Sprecher verliest die Religionskritik von Karl Marx und endet mit der Forderung: „Politischer Islam, evangelikaler Fundamentalismus und esoterische Schwätzer müssen in Theorie und Praxis bekämpft werden.“ Ein weiterer Redner endet mit den Worten: „Gegen christliche Spinner“ – „Freiheit allen Perversen“.

Die Demonstranten feiern ihren Erfolg

… und einige bringen es deutlich auf den Punkt: Nicht der Kongress ist das Ziel der Aktion – er lieferte nur den Vorwand – das eigentliche Ziel sind die Christen selbst:

Eigentlich ist die Demo nun zu Ende. Etwa 100 Teilnehmer machen aber noch weiter. Sie gehen in eine Seitenstraße neben der Stadthalle. Die Polizei spricht Platzverweise aus und fordert dazu auf, die Straße zu verlassen. Die Demonstranten bleiben. Sie hüpfen, trommeln, tanzen und skandieren: „Eure Kinder werden so wie wir“, „Christen fisten“ und „Hätt’ Maria abgetrieben, wärt ihr uns erspart geblieben.“

Heute ist der Kirchentag in Bremen mit einem wunderbaren Gottesdienst zu Ende gegangen. Der eindrucksvollen Predigt des italienischen Theologen Daniele Garonne lagen Verse aus dem 1. Petrusbrief zugrunde.
In den Kontext dieses Blogbeitrags möchte ich folgende Verse stellen:
„Lasst Christus den Mittelpunkt eures Lebens sein. Seid immer dazu bereit, denen Rede und Antwort zu stehen, die euch nach der Begründung eures Glaubens fragen. Seid dabei freundlich, aber vergesst nicht, welche Verantwortung ihr vor Gott habt. 1.Petrus 3,15 und 16

So wünsche ich mir, dass ich mehr und mehr in diesem Sinne leben und schreiben kann!

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