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Gaslieferungen durch die Ukraine… 12. Juli, 2022

Posted by Rika in aktuell.
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Wie soll ich das verstehen?

Die ARD liefert folgende Schlagzeile: GAZPROM: Liefern mehr Gas über Ukraine https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-143.html

Gleichzeitig wird aber an anderer Stelle berichtet, dass Herr Selenskyj empört darüber sei, dass die gewartete Turbine, die zum Gastransport durch die Ostseepipeline I notwendig ist, doch von Kanada ausgeliefert wird, was eine weitere Versorgung Europas mit „russischem Gas“ möglich mache, die Sanktionen damit aber unterlaufe.

Wenn aber GAZPROM Gas über die Ukraine liefert, so heißt das doch nicht, dass das Gas AUS der Ukraine kommt, sondern bedeutet, dass es sich ebenfalls um „russisches Gas“ handelt, das durch die Ukraine geliefert wird, wofür die Ukraine erhebliche Gebühren kassiert. Die Ukraine verdient also nach wie vor am Transport russischen Gases, für das sie aber interessanterweise keine Sanktionen fordert. (Weil ja sonst die damit verbundenen Einnahmen wegfielen?)

Habe ich das so richtig verstanden?

Russisches Gas ist offenbar nur „böse“, wenn es nicht durch die Ukraine, sondern auf dem direkten Weg aus Russland nach Deutschland und von dort weiter in die Länder der EU geliefert wird, die an diesem Handel seit Jahren schon beteiligt sind.

Mag das verstehen, wer will.

Allerdings – und das macht die Komplexität der Gesamtgemengelage von „russischem Krieg und wirtschaftlichen Sanktionen“ deutlich – verweigert die Ukraine die Lieferung über eine weitere Andockstation mit der nachvollziehbaren Begründung, die Station liege im Kampfgebiet, das bereits unter russischer Kontrolle sei.

Man kann es drehen und wenden wie man will, die Abhängigkeit von russischen Energieträgern einerseits und das völkerrechtswidrige Vorgehen Russlands gegen die Ukraine anderseits, ist eine höchst gefährliche Gemengelage, die von dem unbedingten Willen der Regierung der Ukraine zur Erhaltung des gesamten Gebiets nicht handelbarer und lösbarer wird.

Sich von Russlands Energie unabhängig zu machen, ist ganz sicher ein notwendiger Schritt, er darf aber nicht, wie derzeit zu lesen ist, dazu führen, in eine noch größere Abhängigkeit von China zu geraten, sind es doch die Chinesen, die (zunächst nur?) den Bau der Windkraftanlagen in Deutschland kontrollieren und betreiben wollen / werden. Dazu diese Info, Zitat aus dem oben verlinkten Artikel: „Zwei Drittel der 15 größten Hersteller von Windturbinen kommen dem Bericht nach aus China. Und auch bei der Infrastruktur – Umspannwerken, Konvertern und Hochspannungsleitungen – führt offenbar an den Chinesen kaum ein Weg vorbei. Deutschland fürchtet deshalb eine wachsende Abhängigkeit, zumal in der Netzinfrastruktur sensible Software steckt.“

Die Frage, die ich mir stelle, ist, ob China damit auch einen Zugriff auf die Standorte bekommt, die für die mächtigen Anlagen vorgesehen sind…. und ob es nach dem Bau auch die Kontrolle über die Anlagen behält!!!

Doch die Abhängigkeit von arabischen Gas- und Öllieferanten ist ja keineswegs weniger risikoreich….

Pest oder Cholera… wer blickt eigentlich noch durch?

Solidarität ist keine Einbahnstraße… und niemals kostengünstig oder ohne Risiko.