jump to navigation

Symbolik…. 6. Januar, 2015

Posted by Rika in gesellschaft, meditatives, politik.
Tags: , , , , ,
add a comment

Was für ein großartiges Symbol für Klarheit, Offenheit, Transparenz, Erkennen:

LICHT !

„Es werde Licht!“ heißt es in Genesis 1,3

Licht ist die Voraussetzung für Leben schlechthin, für Wahrnehmen, Erkennen, Sehen, Unterscheiden, Wissen….

Finsternis und Dunkelheit steht für das Gegenteil. Das fehlende Licht verhindert das klare Sehen, den Durchblick, das Blicken über den Tellerrand, die Wahrnehmung des Anderen, die weite Sicht bis zum fernen Horizont.

Wir reden vom „finsteren Mittelalter“ und denken mit Schaudern an Inquisition, Hexenverbrennung, Stigmatisierung der nach Wahrheit Suchenden, an die Macht kirchlicher Wahrheitsprediger und den dumpfen Aberglauben des unwissenden Volkes.

Wir kennen doch den berühmten Song aus der Dreigroschenoper:  „Denn die einen sind im Dunkeln und die andern sind im Licht, doch man siehet die im Lichte, die im Dunkel sieht man nicht….“

Noch erinnern sich viele von uns an „Dunkeldeutschland“ und wissen, dass mit diesem Begriff die Gebiete der ehemaligen DDR gemeint waren,  die von „Westsendern“ und  „Westfersehen nicht erreicht wurden und für die   Karl Eduard und seine Deutungshoheit des Zeitgeschehens  wesentliche Quelle für Erkenntnis war, wobei ich nicht sagen will, dass die Deutungshoheit der West-Medien „wahrer waren“ oder die DDR-Bürger außer  Stande waren, sich ihren eigenen Reim auf die politischen Zustände zu machen.

Und nun lässt man ausgerechnet die Leute  im Dunkeln stehen, denen man ohnehin mangelnden Durchblick vorwirft, denen man unterstellt, trüben Ideen nachzulaufen, das eigenen Denken den Vorsängern zu überlassen, Angst vor Veränderungen zu haben (Dunkelheit erzeugt Angst, nicht wahr?!), sich an das Eigene zuklammern und andere aussperren zu wollen.

Das helle Licht der Aufklärung ist doch mehr als nur eine schöne Metapher!

Man hätte die Angsthasen und „Abendlandretter“, wie manche sie schon benennen, in das hellste Licht tauchen und so die dumpfen Schatten der Vergangenheit des Tausendjährigenreiches und all seiner Vorgängerreiche aus Unwissenheit und  Dummhalten des Volkes  vertreiben und Klarheit, Offenheit, Wahrnehmung und Transparenz eine Chance geben sollen.

Wenn die dunkle Jahreszeit beginnt erhellen wir unsere Innenstädte mit hell leuchtenden Lichtobjekten, schlingen Lichterketten um Tannen, Treppengeländer, an Dachkanten entlang und Küchenfenstern. (Doch nicht nur wegen des Advents und in der berechtigten Vorfreude auf ein Fest, das uns – den Christen zumindest-  das Licht der Liebe Gottes immer wieder neu bewusst werden lässt.)

Nicht von ungefähr wurde doch das Christfest (Weihnachtsfest)  in den identischen Zeitraum der (ehemals heidnischen) Sonnenwendfeiern gelegt – die Menschen feierten zu allen Zeiten das Licht.

Goethe lobt in  in seinem „Osterspaziergang“:

„Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern, Aus Handwerks- und Gewerbesbanden, Aus dem Druck von Giebeln und Dächern, Aus der Straßen quetschender Enge, Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
Sind sie alle ans Licht gebracht.“ (Hervorhebung von mir)

Neulich las ich einen wunderbaren Text aus dessen letzten Absatz ich  diesen Gedanken zitiere: „Während Dunkelheit sich in Anwesenheit von Licht immer sogleich aufzulösen pflegt, vermag selbst die stärkste Dunkelheit niemals ein Licht auszulöschen. Mag das Licht auch noch so klein sein, es bleibt offenbar der untilgbare „Schatten Gottes““ (Quelle NDR kultur, Glaubenssachen, Reiner Lassek)

Und weil heute Epiphanias oder „Dreikönig“ ist, noch ein paar  Gedanken hinterher:

Die Weisen – Könige – aus dem Morgenland folgten dem Licht des Sterns von Bethlehem. Nicht die Dunkelheit beflügelt Menschen  aufzubrechen, es sei denn, ihr zu entkommen, es drängt sie zum Licht.  Katholischem Glauben nach sind es die Gebeine der „Heiligen drei Könige“, die dem Dom zu Köln als besonderes  Heiligtum dienen. Welch eine Ironie, dass ausgerechnet der Dom zur Dunkelheit beiträgt….

„Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über die  da wohnen im finstern Lande, scheint es hell.“ Jesaja 9,2

Lasst ihnen ein Licht aufgehen und lasst sie nicht im Dunkeln stehen, die Leute von PEGIDA !

NACHTRAG

Der Liebste sieht das alles ein wenig anders als ich …. das führt zu sehr intensiven Gesprächen. Danke dafür!